NEVER ENDING STORY...

Die Reichweite eines EBIKEs:

Ein Mysterium?

Die meistgestellte Frage bei uns im Shop: Wie viele KM kann ich mit dem Akku fahren? 

·      Ach, mit maximaler Unterstützung nur 30/40KM, mehr geht da nicht?

·      Das war aber schwach, nach 50KM war der Akku alle...

·      Nur 710Wh Akkuleistung? Meiner zu Hause hat 1.000Wh!

·      Ich brauche den stärksten Motor mit dem größten Akku, was habt ihr da?

·      Wie, das Bike wiegt 26KG? Das ist aber schwer...

·      Wir haben auch superleichte Bikes! Ja dann aber ja nur mit einem für mich viel zu kleinem Akku!

 

Irgendwo muss ein Unterschied sein, z.B. zwei vom Gewicht und Größe her nahezu identische Fahrer. Der eine hat nach 30KM den Akku leer gefahren, der andere hat nach 120KM noch 32%.

 

Wir könnten die Geschichte unendlich fortschreiben. Die spannendste Frage bei EBIKEs aber bleibt: Sollen die Beine oder der Motor die meiste Arbeit übernehmen? Dabei bitte nie vergessen: Es handelt sich um ein Pedelec, also ein FAHRRAD MIT UNTERSTÜTZUNG.

 

Auf die Reichweite eines EBIKEs haben unzählige Faktoren Einfluss. Ihr kennt sicher die Geschichte mit den Autos und das euch der Händler erzählt hat, das Auto braucht nur 8l auf 100KM. Das stimmt ganz sicher, nur halt unter bestimmten Faktoren! Ihr werdet bei nahezu keinem EBIKE-Hersteller eine gesicherte Information finden wie viele KM ihr mit eurem EBIKE motorunterstützt fahren könnt. Hier einige Einflussfaktoren auf die Reichweite:

·      BIKE-Gewicht

·      Rahmengeometrie

·      Fahrergewicht

·      Zuladung (Handtasche oder Survivalausrüstung)

·      Anhänger, Körbe, Taschen (Luftwiderstand / Gewicht)

·      Motorleistung (40, 50,60,90 oder mehr Nm Drehmoment)

·      Akkugröße (in Wh)

·      Gewählte Motorunterstützung

·      Reifenbreite – Durchmesser - Profil / Reifendruck (Stichwort Rollwiderstand)

·      Befahrenes Gelände   

·      Fahrstil und Kadenz (wird die Schaltung benutzt oder immer im schweren Gang angefahren?)

·      Wetter (Gegenwind, Rückenwind, gar kein Wind)

·      Gelände (eher flach oder in den Bergen)

·      Stop-and-Go fahren

·      Fahrbahnbeschaffenheit

·      Geschwindigkeit (immer so um den Punkt herum, wo der Motor aus- und angeht)

·      Fahrradpflege (wer gut schmiert, der gut fährt)

·      Kleidung (Stichwort Luftwiderstand)

·      Temperatur (Sommer / Winter)

·      Akkugesundheit (kennt jeder vom Handy)

·      ...und sicher noch ein paar Mehr

 

Zu uns kommen zukünftige EBIKer und sagen: Ich brauche ein Bike mit mindestens 800Wh Akku, darf aber nicht schwer sein! OK, warum und wie viele KM wirst du im Höchstfall pro Tag damit fahren wollen? Boah, bestimmt mache ich Tagestouren von 200KM. Oha, das ist aber viel, rechnen wir mal mit einem Schnitt von 20KM/h, dann sitzt du 10h auf dem Bike, ohne Pinkelpause? Ne, so viel dann doch nicht, werden eher wohl 100KM pro Tag sein. OK, macht dann immer noch 5h auf dem Rad, das ist schon ziemlich viel. Stimmt, wenn ich es mir recht überlege, werden es maximal 50KM pro Tag sein, fahre meist von Westerland aus mal nach Hörnum oder List und zurück. Hm, und warum muss es ein Bike mit 800er Akku sein? Damit mir unterwegs der Saft nicht ausgeht...

 

All dies hat uns Anlass gegeben euch einige Hinweise zu geben, wie ihr die Reichweite eurer EBIKEs steigern könnt und warum es so unheimlich große Unterschiede gibt.

 

Am Bike liegt es meistens nicht!

 

Die meisten EBIKEs haben mechanische Schaltungen, welche auch benutzt werden dürfen! Die meisten Radler fahren mit einer zu niedrigen Kadenz, viele brauchen „den Widerstand“ beim Fahren. Wenn abends dann noch die Knie weh tun, wissen sie meist nicht warum. Die ideale Kadenz, für die körperliche Fitness wie für den idealen Arbeitsbereiches eine EBIKE Motors, liegt zwischen 70-90. Dies erhöht nicht nur die Reichweite, der Fahrer bewegt sich mehr und der Komponentenverschleiß am Bike ist im Normalbereich.

Aus der Schule kennen viele noch: Arbeit ist Kraft x Weg. Daher ist es auch NICHT das Gleiche, die Motorunterstützung (Kraft) zu erhöhen um den Tretkurbelweg (Weg) auszugleichen.

 

Viele Bikes haben mittlerweile eine Kadenz Anzeige im Display. Die hilft ungemein und ihr werdet sehen, mal 1 oder 2 Gänge runter schalten, und schon ist man im grünen Bereich (70-90).

 

Warum wohl haben Hersteller elektronische (automatische) Schaltungen im Programm und Motorenhersteller seit kurzem Automaitikmotoren....

 

Schön, dass es auch solche Aussagen gibt:

·      Mega! Ich musste die ganze Woche nicht ein einziges Mal laden und war jeden Tag unterwegs

·      Die Bikes laufen wie ein Uhrwerk

·      ...fährt sich ja sogar, ohne den Motor einzuschalten, superleicht

·      Das Bike sieht schwer aus, fährt sich aber super

·      Was für ein agiles Bike, fährt wie meins ohne Motor

·      Man merkt kaum, wenn der Motor ausgeht

 

Zu guter Letzt noch ein paar Tipps wie ihr die Reichweiter erhöhen könnt:

·      Wählt ein Bike aus welches zu euren Bedürfnissen passt. Wollt ihr nur mal zur Eisdiele fahren, reicht ein kleiner Akku

·      Macht vor dem Kauf ausgiebig Probefahrten mit verschiedenen Modellen, damit auch die Rahmengeometrie zu euren Bedürfnissen passt

·      Nehmt auf euren Touren nur das mit, was ihr unterwegs auch benötigen werdet. Je weniger Gewicht ihr mithabt, je weiter könnt ihr fahren

·      Auch beim Anhänger auf den Luftdruck achten, oft steht der lange in der Garage und die Reifen sind nicht ausreichend aufgepumpt

·      Nur mit so viel Unterstützung fahren, wie notwendig. Bergab oder bei Rückenwind auch mal die Unterstützung ausschalten

·      Muss ich den Größten (Akku) haben oder reicht für meine Touren auch ein Kleiner (Akku). Meist wird dann auch das Bike deutlich leichter, 10KG und mehr Gewichtsunterschied sind keine Seltenheit

·      Auf korrekten Reifendruck achten. Der Max. Druck steht auf jedem Fahrradreifen seitlich drauf, bitte bis hierhin aufpumpen und diesen regelmäßig kontrollieren. Optimaler Reifendruck reduziert dazu noch die Gefahr eines Plattfußes!

·      Schalten ist das A & O! Anfahren: Kleiner Gang und während der Fahrt erst hochschalten. Beispiel, welches wir immer wieder nennen und jeder kennt: Warum fährt man mit einem Auto (wenn es nicht gerade eine Automatik ist) nicht mit dem sechsten Gang los? Wisst ihr schon, oder?

·      Bei vielen Höhenmetern oder Gegenwind, die Unterstützung einteilen 

·      Fahrt nicht immer um den Bereich, wo der Motor ausgeht (bei Pedelecs um 25KM/h). Jeder Elektromotor hat beim „anfahren“ einen höheren Energieverbrauch

·      Denkt dran, Feld- und Waldwege fressen mehr Energie als ebene Straßen

·      Pflegt euer Bike regelmäßig. Nur ein gepflegtes Bikes wird euch auf Dauer Spaß machen. Nur putzen und schmieren, wenn das Bike einmal im Jahr zum Service gebracht wird, reicht leider nicht

·      Flatternde Kleidung erhöht den Luftwiderstand und ist zudem noch gefährlich

·      Bei kalten Temperaturen nimmt die Akkuleistung ab, ihr werdet also im Winter andere Reichweiten haben als im Sommer

·      ...und auch hier bestimmt noch ein paar Mehr

 

...und nun, gute Fahrt